© Tarja Prüss

Tag der finnischen Sprache

Heute ist Mikael-Agricola-Tag und Tag der Finnischen Sprache.

Agricola wird oft mit Luther verglichen und gilt als der Vater der finnischen Literatursprache. Wissenswertes zu ihm findet ihr hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mikael_Agricola

Fast könnte man meinen, hinterhältig lockt die finnische Sprache zunächst mit einfachen Wörtern, die intuitiv verständlich sind: Posti für Post, Pankki für Bank, Vitsi für Witz usw.

Und wenn man sich dann leichtsinnig darauf einlässt, packt sie plötzlich aus:

drei verschiedene Infinitivformen, 150 Ableitungssuffixe, vier Modi, agglutinierende Sprache, Stufenwechsel….Schon ein Grammatik-Buch über die finnische Sprache kommt einem vor wie eine eigenständige Fremdsprache,  wenn von Flexionssuffixen, adjektivischen Attributen, die selbstverständlich mitgebeugt werden, oder Konsonantstamm für die Partizipbildung die Rede ist.

Finnisch verlangt beinahe detektivische Fähigkeiten: Sätze und Wörter müssen regelrecht seziert werden. Wobei Finnisch ähnlich wie Latein eine Art Baukastensprache ist: jedes Wort besteht aus mehreren Modulen – das Problem dabei: selbst bei wenigen Modulen ergibt sich durch verschiedenartige Kombination eine Vielzahl unterschiedlich klingender Worte.

Die Finnen schaffen es, einen ganzen Nebensatz in ein einziges Wort zu packen – mit Vorliebe mit vielen Vokalen, Doppelvokalen, ä`s, ö`s und Ypsilons.

Über die finnische Sprache ließe sich vieles niederschreiben und wollte ich von den Momenten der Verzweiflung berichten, in die man regelmäßig stürzt bei dem Versuch, diese Sprache und ihre Eigenheiten zu entschlüsseln, ich könnte viele Seiten füllen…

Und wenn man dann zum wiederholten Male zu hören bekommt, dass Finnisch gaaaanz leicht sei, denn in Finnland würden es schon die ganz kleinen Kinder spielend leicht lernen, dann ist das nicht immer tröstend, auch wenn das augenzwinkernd-schmunzelnd erzählt wird – und vermutlich als Aufmunterung dienen soll, nicht aufzugeben.

Mir kommt es oft so vor, als versuchte ich, mit einem Nudelsieb einen Swimmingpool mit Wasser zu füllen. Vielleicht hat aber auch nur mein Kopf so viele Löcher wie das Sieb…

 

Aus „puhutaan suomea„, ein Magazin, um Finnisch zu lernen, noch zwei Beispiele:

Bildschirmfoto 2015-01-15 um 09.54.04

 

 

4 Kommentare zu „Tag der finnischen Sprache“

  1. Very interesting post. Thank you. I was very poor in Finnish in school and my teacher never encouraged me. Well, some of his teaching has stayed background in my mind, because I do not love bad Finnish heard in our television. Now being old I love correct speaking which should be example for our youth. I know that language changes during the years, but anyway.

    I saw in one of Your old post mentioned the book by Arto Paasilinna and read it for the first time in my life in Portuguese with dictionary in my hand. His language in translation was so rich that I did not found all words from my dictionary.

    Once I promised to You that I’ll make some day from Oulu. Next week on Wednesday I go near to it when presenting the church of Muhos.

    Happy blogging!

    1. Hei Matti! Nice to hear/read from you! Thanks for your comment!
      I also love good/correct speaking and some words using in a right way really can be magic!
      Muhos is not far from Oulu! So please send greetings from me!!!
      Happy summer! 🙂

      1. Hei Tarja.

        My photos will be from our road trip in 2014. We visited in Muhos (1 post), Haukipudas (1 post), Oulu (2 posts), Kalajoki (1 post), Kokkola (1 post) and many other places. These places are those from which I’ll post this summer. My posts are already ready made just waiting for publishing. Nowadays I make my posts only bimonthly.

        Viele Grüße. Matti.

        1. Hei Matti! Kiitos paljon! I`m looking forward to your publishing – especially because I lived in Haukipudas for a while 🙂
          Heippa!

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