Sauna-Utensilien-1

CHALLENGE! Die Herausforderung! 

Was ich unbedingt noch in diesem Jahr loswerden muss:

ich habs geschafft: ich war Eisschwimmen!!!

„Prove your roots!“

”Now you can prove your roots!“ Nach diesem Satz blieb mir genau genommen auch gar nichts anders übrig!

Ich hatte das Glück, Mitte Dezember zusammen mit Tuure und seiner Freundin einen privaten Sauna-Club zu besuchen. Eine Sauna, fast direkt am See.

Eben nur fast. Bis ich die geschätzten rund 60 Meter bei strengem Ostwind hinter mich gebracht hatte, schmerzten meine Füße bereits vor Kälte und die angenehme Sauna-Wärme und -Nässe war auch dahin. Ich zitterte bereits. Und dann auch noch in 2 Grad kaltes Wasser hüpfen? Wie, bis zum Hals? Und schwimmen?

Ich? Der ich sonst am liebsten erst in den Bodensee steige, wenn er angenehme 24 Grad hat?

ICH???

Challenge die Herausforderung: Eisschwimmen in der Ostsee ©Tarjas Blog.de

Challenge die Herausforderung: Springen oder nicht?

”Now you can prove your roots!” Dieser Satz lief pausenlos in meinem Kopf.

Also stieg ich die Treppen hinunter. Schon an den Unterschenkeln fühlte es sich an wie Eis. Und noch eine Stufe und noch eine Stufe. Die ‚Ice bucket challenge‘ ist ein Klacks dagegen, dachte ich. Ich bekomme jetzt schon kaum mehr Luft. Das eiskalte Wasser beisst. Und zwickt. In Gedanken zähle ich bis drei…

eins….zwei….drei….und…..springe….

Tropfen-an-der-Scheibe ©Tarjas Blog

Schockerlebnis Eisschwimmen

Es ist wie ein Schock…nein, es IST ein SCHOCK! Als ob mir das Herz stehen bleibt…ich kann nicht mehr atmen…ich mache Schwimmzüge wie ein Ertrinkender…alles zieht sich zusammen…es beisst und tut weh…überall…kann mich kaum bewegen…tut richtig weh…wie hunderttausend Nadelstiche…versuche zurück ans Ufer zu kommen…die Kälte lässt alles eingefrieren…inklusive Gehirn…nichts funktioniert mehr…nicht mal schreien kann ich…meine Haut schmerzt vor Kälte…ENDLICH…das Ufer…die Treppe…ich steige hinaus…wie eingerostet…oder eingefroren…erklimme ich Stufe für Stufe…die Luft nicht viel wärmer als das Wasser…kein Handtuch….keine Mütze…keine Schuhe…jetzt zurück….60 Meter durch den eisigen Wind…das Eiswasser tropft an mir herunter…der Boden unter den Füßen ist gefroren und tut weh an den Sohlen…ENDLICH….die Eingangstür zur Sauna…vorher noch Füße in….ratet mal: na klar: eiskaltes Wasser eintauchen und säubern…ENDLICH…zurück in der Sauna! WÄRME! Und -zig Augenpaare, die mich erwartungsvoll anschauen…warst du????

”KYLLÄ!!!“ Eisschwimmen – I did it! Ich habs gemacht! Überall gehen die Daumen hoch und die Mundwinkel!

Alle freuen sich mit mir.

Suchtfaktor

Nach gefühlten 15 Minuten wird mir dann auch wieder langsam warm. Ich kann gar nicht genug LÖYLY = heißen Aufguss abbekommen.

Mein Kreislauf läuft auf Hochtouren, meine Haut ist knallrot und ich fühl mich stolz und wie neu geboren. Unglaubliche Energien werden plötzlich freigesetzt, ich könnte Bäume ausreißen!

Jetzt will es noch einmal! Richtig bewusst.

Das zweite Mal ist weniger shocking, eher elektrisierend, aufputschend, aufwühlend, aufregend. Beim Rausklettern kommt die Befürchtung in mir hoch, das könnte süchtig machen. Das will man wieder und wieder erleben. Erst sammelt sich alles Blut im Bauch und dann breitet es sich in rasender Geschwindigkeit im ganzen Körper aus. Und zusätzlich werden unglaubliche Mengen Endorphine produziert. Wohlige Wärme breitet sich aus. Alle in der Sauna lächeln, lachen und sind glücklich. Inklusive mir.

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Küchenglöggi

Am Ende, wieder warm eingepackt, stehen wir zusammen mit anderen noch in der Küche der alten Dame, die die Sauna mit großem Herzblut führt, und trinken einen Glöggi, alkoholfrei natürlich.

Danach noch ein Spaziergang von gut einem Kilometer und erste Müdigkeit macht sich bemerkbar. Müdigkeit, die sich langsam ausbreitet und schließlich in jeden Quadratzentimeter meines Körpers krabbelt.

Selten habe ich so gut geschlafen.

4 Kommentare zu „CHALLENGE! Die Herausforderung! “

  1. Das freut mich aber! Kann mir gut vorstellen, wie dir das Herz stehen geblieben ist. Jetzt nur nicht locker lassen 🙂

  2. Pingback: » Warum wir Finnland lieben: 10 Blogger verraten ihre Top-Tipps (Teil 2)

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