Immer wieder zieht es mich an diesen See – mit seinen Uferlandschaften, angrenzenden Wäldern und unzähligen Inseln ein Stück ursprüngliches, ja fast archetypisches Finnland. Immer wieder muss ich anhalten, immer neue Ausblicke fesseln mich. Der Pielinen ist von allen Seiten ein wunderbares Schauspiel.
Doch vom See jetzt mal in die „Berge“ !!!
Finnische Nationallandschaft Koli
Kein Wunder, dass diese Landschaft als finnische Nationallandschaft bezeichnet wird. Auch wegen des Koli-Höhenzuges: 200 Millionen Jahre alt, als Verwerfung kollidierender Kontinentalplatten, Relikt der uralten Bergkette der Kareliden, besteht großteils aus weißem Quarzit – Relikt der Eiszeitgletscher – 347 Meter über dem Meer und 253 Meter über dem Pielinen.
In grauer Vorzeit war er Sitz mächtiger Gottheiten, kultischer Ort, heilige Opferstätte. So heißen die Gipfel Ukkokoli (nach dem heidnischen Gott Ukko) und Akkakoli (nach Ukkos Gattin Akka).
Finnische Nationallandschaft: Mythen und Sagen
Um den Berg ranken sich Geschichten, Mythen und Sagen. Viele Künstler und Intellektuelle nutzten und nutzen ihn als Kraftquelle und Inspiration: angefangen vom Komponisten Jean Sibelius bis hin zum Maler Eero Järnefelt.
Vier Stunden wandere ich durch diese Wälder des Koli – kleine Wege führen durch die Hänge, auf und ab, mal durch mooriges Gebiet, mal durch felsiges, mal waldiges.
Und in der Tat: was für ein magischer Ort, mystisch, geheimnisvoll. Ich sehe Augen, Gesichter, Fratzen. Höhlen, Gänge, Wege. Seltsame Gestalten. Ich bin mir sicher, dass hier Kobolde, Elben und Elfen leben. Beeindruckend und inspirierend zugleich.
Aber ich sehe auch Leben und Tod. Vergänglichkeit und Erlösung. Fruchtbarkeit, Wachsen und ständige Veränderung.
Wer braucht Bilderbuchwetter?
Endlich am Gipfel: ich stehe auf diesen gigantischen Felsen und vor mir liegt der Pielinen. In seiner ganzen Pracht und Schönheit. Genau in dem Moment beginnt es zu regnen. Es kümmert mich nicht. Auch diese Stimmung hat ihren Reiz. Das Bilderbuchwetter gibts auf jeder Postkarte zu kaufen.
Rätselhaft
Zum Abschluss ein Rätsel: was seht ihr?
Comments
5 CommentsVolker
Sep 19, 2013Einen tanzenden Kobold ?
Roland
Sep 20, 2013Das ist wohl ein finnischer Quarzit-Bär !
Jürgen
Sep 20, 2013Suomen Yeti … 🙂
tarja
Sep 23, 2013…spannend…jeder sieht was anderes…
Ich weiß es auch nicht. 😉
Ich sehe in dem weißen Stein oben in der Mitte ein Häschen sitzen.
Die einzelne schwarze Beere davor markiert sein Auge.
Volker
Sep 23, 2013…schade 🙁
Aber ein Häschen ist immerhin sympathischer als wilde Kerle!
:-))