Finnland ist Februar auffallend häufig im Fernsehen – deswegen gibt es auf Tarjas Blog die aktuellen TV-Tipps für Finnland. Passt gut, wo doch viele derzeit mehr Zeit zuhause verbringen. Dokumentationen, Reportagen und Naturfilme stehen auf dem Programm. Es geht um Raubtiere und die Konflikte, die in diesem Zusammenhang entstehen. Esgeht aber auch um die Weihnachtsmann-Tradition.
Eine finnische Weisheit besagt, dass drei Etappen das Leben eines Finnen bestimmten: Zuerst glaubt er an den Weihnachtsmann. Dann glaubt er nicht mehr an den Weihnachtsmann. Und zum Schluss spielt er selbst den Weihnachtsmann. Wie ergeht es ihnen dabei?
„Notruf“ dagegen versucht einer Familientragödige auf den Grund zu gehen. Die Frage ist: Ist Anneli Auer wirklich eine „Horror-Mutter“ oder Opfer eines Justizirrtums? Eine wahre Geschichte, bei der vieles noch im Dunkeln zu sein scheint.
Hier also Tarjas Blog Tipps zu Finnland:
Die Rückkehr der Raubtiere
- Dienstag, 02.02.21
- 10:35 – 11:20 Uhr
- hr-fernsehen
Wie fühlt es sich an, wenn Wolf, Luchs und Bär im Wald vor der Haustür Beute jagen, in dem man selber spazieren geht, Pilze sammelt oder joggt?
Der NDR Journalist Tim Berendonk ist auf das Thema der rückkehrenden Raubtiere aufmerksam geworden, und es lässt ihn nicht mehr los. Zusammen mit der Umweltwissenschaftlerin Ulrike Müller recherchiert er hier im Norden und in den Ländern, in denen diese Tiere nie ganz ausgerottet wurden. Die beiden reisen durch Finnland. Sie wollen erfahren, wie dort Landbevölkerung, Rentierzüchter und Jäger mit Wölfen, Luchsen und Bären klarkommen. Und auch, wie die großen Raubtiere zunehmend zum touristischen Magneten werden.
In Deutschland ist die Situation ganz anders: Vor 150 bis 200 Jahren rotteten die Menschen Wolf, Luchs und Bär in Deutschland und Mitteleuropa aus. Nachdem der Schutz der Tiere in der EU gesetzlich verankert wurde, kehren sie zurück. Sie dringen, vor allem im ländlichen Raum, immer weiter vor. Wolf, Luchs oder Bär sind aber nicht immer gern gesehen. Spätestens wenn tote Schafe, gerissen von den Raubtieren, auf der Weide liegen, ist die Willkommensfreude bei den Menschen getrübt.

Doch die wilden Tiere töten, um zu leben! Sie verteidigen, ebenso wie der Mensch, ihr Territorium und ihre Familie. Und sie sind nach menschlichen Maßstäben ziemlich schlau, schneller und stärker. Auch ihre Sinnesorgane wie Nase, Augen und Ohren sind denen des Menschen überlegen. Diese Überlegenheit empfinden viele Menschen als Gefahr. Selbst wenn die Fleischfresser Rehe und Hirsche jagen, werden sie von einer Vielzahl der weit über 300.000 Hobbyjäger im Lande als Konkurrenz oder Räuber verstanden, weil diese das Wild als „ihr Eigentum“ betrachten.
Der Film mit faszinierenden Naturaufnahmen, gepaart mit einer spannenden Reportage, macht die Rückkehr der Raubtiere zu einem packenden Erlebnis. Er gibt Antworten auf die Frage: Wie lebt es sich mit Wölfen, Luchsen und vielleicht auch bald wieder Bären? Film von Holger Vogt.
Eine Sommerreise durch den Altai
- Sonntag, 07.02.21
- ab 07:20 Uhr – mehrere Folgen
- arte
Nach seinen Sommerreisen am Polarkreis, durch den Kaukasus und an der Wolga lädt der finnische Schauspieler Ville Haapasalo in einer neuen, neunteiligen Dokureihe zu einem Streifzug durch den Altai ein. Der Altai ist eine der abgelegensten und unberührtesten Gegenden der Welt. Das Bergmassiv im Süden Sibiriens erstreckt sich über eine Länge von mehr als 2.000 Kilometern und grenzt an Kasachstan, China und die Mongolei. Schon in der Jungsteinzeit lebten die Skythen im Altai, später bevölkerten verschiedene Turkvölker die Region.
Alvar Aalto – Finnlands großer Architekt
- Mittwoch, 10.02.21
- 22:00 – 22:55 Uhr
- art
Lichtdurchflutete organische Bauten, hohe Decken, schwungvolle Sessel aus Holz und Leder sowie formschöne Messinglampen kennzeichnen das Werk des finnischen Stararchitekten und Designers Alvar Aalto. Er gilt als der Vater des Modernismus. Doch wer war der Mann hinter dem berühmten Namen – und wer die beiden Frauen, mit denen er sein Leben und sein Schaffen so passioniert teilte? Wie haben sie zusammengearbeitet und wie wurden sie Teil der internationalen Moderne? Der Film taucht ein in das Universum Alvar Aaltos, für dessen architektonisches Schaffen die Bedürfnisse des Menschen an erster Stelle standen. Diese Reise zu seinen …
Wie baut man etwas, das modern ist, aber gleichzeitig an Lebensweisen anknüpft, die sich über eine lange Zeit hinweg entwickelt haben? Diese Frage versuchte der finnische Meisterarchitekt und Designer Alvar Aalto in Form seiner Bauwerke zu beantworten. Aalto verstand es, moderne Elemente und historische architektonische Anordnungen in seinen Entwürfen zu vereinen. Mittels Materialien wie Glas, Holz, Beton und Ziegel ließ Aalto seine modernen Interpretationen von romanischen Foren oder venezianischen Amphitheatern entstehen.Der berühmte Architekt und Städteplaner gilt als Pionier der Moderne und des organischen Baus. Der Maßstab für seine Bauwerke war immer der Mensch, dessen Bedürfnisse im Zentrum seiner Arbeit stand.
Die Dokumentation gibt Einblicke in Leben und Werk Alvar Aaltos, für das zwei Frauen an seiner Seite eine immense Bedeutung zukommt: seiner erste Ehefrau, der Architektin Aino Aalto, sowie nach Ainos tragischem Tod seiner zweiten Ehefrau, der Architektin Elissa Aalto. Gemeinsam mit ihr hatte Aalto in den 50er Jahren eine seiner bedeutendsten Schaffensperioden.Die Dokumentation beleuchtet ihr gemeinsames Schaffen und ihre legendären Bauten auf der ganzen Welt, darunter Gebäude in Finnland, eine Bibliothek in Russland, ein Studentenwohnheim des Massachusetts Institute of Technology (MIT), das Privathaus eines Pariser Kunstsammlers, ein Pavillon in Venedig und viele weitere außergewöhnliche Konstruktionen.Die Dokumentation schafft anhand reichen Archivmaterials Begegnungen mit Weggefährten Aaltos, darunter die Rockefellers, Le Corbusier und László Moholy-Nagy und erzählt auf diese Weise auch die wechselhafte Geschichte der Architektur der Moderne. In dem in jahrelanger Recherche entstandenen Film kommen darüber hinaus Experten aus aller Welt zu Wort, die die besondere Bedeutung Aaltos Schaffen im zeitgeschichtlichen Kontext bis heute einordnen.
Der Ruf der Natur: Der Vielfraß
- Nacht von Donnerstag auf Freitag, 12.02.21
- 03:00 – 03:45 Uhr
- arte
Der Wildlife-Journalist Kimmo Ohtonen nimmt die Zuschauer mit in die Natur des hohen Nordens, die, so einsam und unberührt sie auch scheint, vom Menschen gezeichnet ist. Anhand wichtiger Spezies zeigt er auf, wie das fragile Gleichgewicht in dieser Naturlandschaft bewahrt werden kann und warum dies letztlich allen Menschen zugutekommt.
Heute reist Kimmo ins nordfinnische Kilpisjärvi, um mehr über den diskreten, aber ungeliebten Vielfraß herauszufinden. Immer mehr Rentiere fallen dem marderartigen Räuber zum Opfer. Nun verlangen die Züchter nach Abschussberechtigungen. Doch der Vielfraß gehört zu den bedrohten Tierarten …
Rentierzüchter in Finnland, Schweden und Norwegen halten den Vielfraß für eine Bedrohung ihrer Existenzgrundlage: Immer mehr Rentiere fallen dem marderartigen Räuber zum Opfer. Nun verlangen die Züchter nach Abschussberechtigungen, um seine Ausbreitung zu begrenzen. Doch der Vielfraß gehört zu den bedrohten Tierarten … Kimmo reist ins nordfinnische Kilpisjärvi, um mehr über den scheuen Bergbewohner herausfinden, der den Rentierzüchtern das Leben schwermacht. Er sieht zu, wie die riesigen Rentierherden zusammengetrieben werden, und besucht eine große Veranstaltung rund ums Eisfischen. Kimmo lernt die Natur und das Leben in Lappland kennen und erfährt, dass nicht nur der Vielfraß, sondern auch die einzigartigen Fjälllandschaften bedroht sind. Er trifft Tuomas Palojärvi, der sich dem Schutz der Rentiere widmet, sowie den Rentierzüchter Juha Tornensis und seinen Sohn Per-Henrik. Bei einem Ausflug ins Fjäll begleiten ihn Hauptkommissar Tuomo Ollila, der für die Verwaltung der staatlichen Land- und Seegebiete verantwortlich ist, sowie der Rentierexperte Mauri Nieminen vom Natural Resources Institute Finland.
Unterwegs im hohen Norden
- Samstag, 13.02.21
- 23:00 – 23:55 Uhr
- arte
Wilde, endlose Weiten, eine grandiose Natur, lebendige Traditionen und Legenden. „Unterwegs im hohen Norden“ geht auf Erkundungstour in Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Der Zusammenschnitt zeigt Highlights der gleichnamigen fünfteiligen Dokumentationsreihe. In zwei Folgen führt die Reise durch Skandinaviens spektakuläre Naturlandschaften auf der Suche nach der nordischen Seele.
Die Reise präsentiert die magischen Landschaften im hohen Norden aus der gleichnamigen fünfteiligen Dokumentationsreihe in einer thematischen Zusammenschau. Die faszinierende Natur der nördlichen Breitengrade zeigt sich hier in ihrer ganzen Pracht: dichte Koniferenwälder, Wasser, Schnee und Eis, so weit das Auge reicht, schroffe Gebirgsketten und majestätische Fjordlandschaften, steil abfallende Klippen und felsige Inselgruppen, Torfe und Moore. Manche dieser Naturlandschaften kommen fast überall im hohen Norden vor, andere findet man nur in einigen Regionen.
Bei ihrer Entdeckung fügen sich die einzelnen Sequenzen harmonisch zu einem großen Ganzen, das die skandinavischen Naturlandschaften in ihrer Schönheit und Verletzlichkeit erlebbar macht und ein Gefühl für typisch skandinavische Lebensweisen vermittelt.
Holzstadt am Meer Rauma, Finnland
- Nacht von Samstag auf Sonntag, 14.02.21
- 03:37 – 03:52 Uhr
- tagesschau24
Die Ostsee Von Estland bis Finnland
- Samstag, 20.02.21
- 22:25 – 23:10 Uhr
- hr-fernsehen
Im Norden Europas liegt das jüngste Meer der Welt: Die Ostsee. Der Dreiteiler porträtiert die vielfältige Natur und Tierwelt entlang der mehrere Tausend Kilometer langen Küstenlinie von den karibisch anmutenden Sandküsten der Halbinsel Darss und den Dünen Polens, über das Schärenmeer Schwedens, den Felsinseln Estlands bis zum Polarkreis am Finnischen Meerbusen. Mehr als 20 Gebiete der Ostsee sind als Nationalpark ausgewiesen.
Nächster Teil: Die Ostsee Von Finnland bis Schweden
- Samstag, 27.02.21
- 21:40 – 22:25 Uhr
- hr-fernsehen
Notruf
- Dokumentarfilm Deutschland, Finnland, Frankreich 2014 Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 24.02.21
- 01:45 – 03:10 Uhr
- arte
Am 1. Dezember 2006 rief Anneli Auer, Mutter von drei minderjährigen Kindern, bei der Polizei in der westfinnischen Kleinstadt Ulvila an. Ein Unbekannter sei in ihr Haus eingedrungen und habe ihren Mann umgebracht. Die Suche nach dem unbekannten Täter beginnt und endet mit der Verurteilung der Mutter nach einer regelrechten Hexenjagd. Ist Anneli Auer wirklich eine „Horror-Mutter“ oder Opfer eines Justizirrtums?
Der Fall weist viele Merkwürdigkeiten auf. Das von Auers Anwalt angestrengte Berufungsverfahren endete mit einem sensationellen Urteil. Fünf Jahre nach dem Mordfall wurde sie freigesprochen. Der Freispruch basierte auf genau derselben Beweislage, derentwegen sie vorher zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Nach einigen Monaten in Freiheit wurde Anneli Auer erneut verhaftet. Diesmal wurde sie wegen angeblicher Kindesmisshandlung sowie der Tierquälerei und der Ausübung satanistischer Rituale angeklagt.
Der Dokumentarfilm zeigt das schockierende Drama eines Mordfalls, der wegen zahlloser Ermittlungsfehler und Manipulation von Beweisen im Laufe der Jahre immer verworrener wurde und schließlich in eine Familientragödie mündete, bei der alle Beteiligten gleichermaßen Opfer wurden. Pekka Lehto begibt sich mit seiner investigativen Story nicht auf die Suche nach dem wahren Mörder. Sein Film ist vielmehr ein Plädoyer für den Grundsatz, jeden Beschuldigten zunächst als unschuldig anzusehen.
Weihnachtsmann zu mieten
- Dokumentation Finnland, Frankreich, Deutschland 2012
- Finnischer Titel:Joulumiehet
- Nacht von Samstag auf Sonntag, 28.02.21
- 02:50 – 03:45 Uhr
- arte
In den eisigen, dunklen Wintermonaten nehmen Festtage wie Weihnachten einen besonderen Stellenwert ein. Doch nicht nur das, Weihnachten ist auch das Fest der Reue, Wiedergutmachung und Liebe. Doch hier im dunklen hohen Norden spielen Feiertage wie Weihnachten, die Licht ins Dunkel bringen, eine vielleicht noch größere Rolle als anderswo. Die Dokumentation begleitet auf humorvolle Weise vier finnische Männer, die sich als Weihnachtsmänner auf den Weg durch die Polarnacht machen.

Die melancholisch-humorvolle Dokumentation zeigt vier ganz durchschnittliche finnische Männer, die aus unterschiedlichen Gründen an Heiligabend in die Rolle des Weihnachtsmanns schlüpfen. Dabei geht es ums Geld, um Liebe, um Vergebung oder darum, sich nicht betrinken zu müssen. Auf jeden Fall kommt dem Weihnachtsmann, der am Heiligabend den Kindern die Geschenke bringt, an diesem Festtag eine Schlüsselrolle zu.
Miia Jonkka lebt als Dokumentarfilmregisseurin, Verlegerin und Autorin in Helsinki. „Weihnachtsmänner“ (2010) entstand im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Hochschule für Kunst und Design, Universität Aalto.
Finnland in den deutschen Medien
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: MEHR GEWALTTATEN IM LOCKDOWN
In Finnland ist die Zahl der Tötungsdelikte überraschend angestiegen. Das könnte auch daran liegen, dass im pandemiebedingten Notstand mehr Stress und finanzielle Unsicherheit herrschten. Und die mutmaßlichen Täter werden immer jünger.
AUGSBURGER ALLGEMEINE: STUDENTIN AUS UNTERSTALL VERBRINGT AUSLANDSSEMESTER IN FINNLAND
Sarah Keppler aus Unterstall studiert derzeit an der Universität Turku in Finnland. Was die 22-jährige Studentin dort bislang alles erlebt hat, erzählt sie der Augsburger Allgemeinen.
NTV-WISSEN: FINNLAND ENTWICKELT CORONA-IMPFUNG FÜR NERZE
Bilder von Millionen getöteten Nerzen, wie zuletzt in Dänemark, will die finnische Regierung verhindern. Deshalb entwickeln Forscher jetzt einen Impfstoff, der die Tiere schützen soll.