Coronaviren ©Pixabay

Hoffnung aus Finnland: Nasenspray gegen Corona

Finnische Wissenschaftler arbeiten an einem Nasenspray gegen Corona. Wie die Universität Ostfinnland mitteilt, forschen Experten der Uni Ostfinnland und Helsinki zusammen an einem Impfstoff gegen COVID-19, der als Nasenspray verabreicht werden kann. Erste Tests an Tieren waren Erfolg versprechend, in wenigen Monaten sollen klinische Tests am Menschen folgen.

Nasenspray statt Impfung

Die Entscheidung, den Impfstoff nicht durch Injektion, sondern nasal zu verabreichen, ist auf die Art und Weise zurückzuführen, wie das Coronavirus übertragen wird: über die Atemwege, erklärt Seppo Ylä-Herttuala von der Universität Ostfinnland, Professor für Molekularmedizin. Die nasale Verabreichung scheint eine breitere Immunantwort hervorzurufen als die intramuskuläre Injektion, so der Wissenschaftler.

„Intramuskulär injizierte Impfstoffe produzieren IgG-Antikörper im Blutkreislauf, aber Nasenimpfstoffe produzieren auch eine IgA-Reaktion, die die Schleimhäute schützt. Wir gehen davon aus, dass dies auch verhindern kann, dass diejenigen, die den Impfstoff erhalten haben, das Virus übertragen“, sagte Akademieprofessor Seppo Ylä-Herttuala von sagt die Universität von Ostfinnland.
Die Entwicklung des Impfstoffs begann im Frühjahr 2020 und die Forschungsgruppen der Universitäten wurden von der Akademie von Finnland finanziert.

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Nasenspray-Impfstoff schützt vor neuen Virusvarianten

Die Forscher gehen davon aus, dass die derzeit laufenden Impfprogramme nicht ausreichen werden. Neue Varianten werden voraussichtlich neue Infektionswellen verursachen. „Selbst wenn wir die gesamte Bevölkerung impfen könnten, werden zumindest Menschen in medizinischen Risikogruppen in den kommenden Jahren noch neue Impfstoffe gegen neue Varianten benötigen. Die derzeit verwendeten Impfstoffe bieten einen deutlich geringeren Schutz gegen die südafrikanische Variante.“ Der neue Impfstoff berücksichtigt bereits die wichtigsten Varianten, also die südafrikanische, brasilianische und die britische. Es werde sicherlich eine Nachfrage nach dieser Art von Impfstoff geben, sagt Kalle Saksela, Professor für Virologie an der Universität Helsinki.

Der Impfstoff verwendet eine Gentransfertechnologie, die an der Universität von Ostfinnland von der Forschungsgruppe um Ylä-Herttuala entwickelt wurde. Die Technologie wurde bereits in mehreren klinischen Studien mit Gentherapie zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs erfolgreich eingesetzt. „Der Impfstoff verwendet einen sicheren Adenovirus-Träger, der einen klonierten DNA-Strang enthält, wodurch Nasopharynxzellen das Virusprotein produzieren, das wiederum eine Reaktion auf den Impfstoff hervorruft. Der Impfstoff enthält kein tatsächliches SARS-CoV-2-Virus„, heißt es in der Aussendung der Universität.

Herstellung in Kuopio geplant

Um die weitere Forschung, klinische Studien und die Herstellung zu finanzieren, wurde vor wenigen Monaten die Rokote Laboratories Finland Ltd. gegründet, ein akademischer Ableger (Spin-out). Gründer und Vorstandsmitglieder sind die Impfstoffentwickler Professor Seppo Ylä-Herttuala von der Universität Ostfinnland, Professor Kalle Saksela und Professor Kari Alitalo von der Universität Helsinki sowie Pasi Kemppainen, MSc (Techn. ). Die Universität Helsinki und die Universität Ostfinnland sind ebenfalls Mitbegründer und Anteilseigner des Unternehmens. Das Unternehmen wird die ersten klinischen Impfstoffversuche in Finnland durchführen. Freiwillige Teilnehmer an der Studie haben sich bereits zahlreich gemeldet, heißt es.

In Kuopio gibt es bereits die kommerzielle Technologie, die zur Herstellung des Impfstoffs benötigt wird. „Der Impfstoff kann in Kuopio in beträchtlichen Mengen hergestellt und langfristig auch außerhalb Europas zugelassen werden. Der derzeitige Schwerpunkt liegt natürlich auf dem COVID-Impfstoff, aber die gleiche Methode kann auch zur Entwicklung verwendet werden Impfstoffe gegen andere Viren „, sagt Kemppainen. Derzeit verhandle man über Finanzmittel, um die Weiterentwicklung des Impfstoffs und den Übergang zu klinischen Studien sicherzustellen.

Quellen: Universität Ostfinnland, Universität Helsinki, YLE

P.S.: Meine Bloggerkollegin hat einen interessanten Beitrag geschrieben: Was der Moderna Impfstoff mit Finnland zu tun hat:

„Derrick Rossi und Nina Korsisaari bekamen im Laufe der Jahre drei Töchter, die alle finnische Namen tragen: Inka, Lumi und Oona. 2010 gründete Rossi Moderna, dessen mRNA-Impfstoff in der EU als zweites Vakzin gegen COVID-19 zugelassen wurde. Er hält auch weiterhin einen bedeutenden Anteil an Aktien von Moderna.“

FAQ

Hilft Nasenspray gegen Corona?

Finnische Wissenschaftler arbeiten an einem Nasenspray als Impfung gegen das Coronavirus. Erste Tests waren vielversprechend.

Kann man Nasenspray gegen Corona kaufen?

Bislang nicht, die Forschungen dazu laufen noch, aber Produktionsstätten in Kuopio/Finnland sind schon geplant.

Was für eine Technologie wird bei Nasenspray gegen Corona verwendet?

Finnische Wissenschaftler verwenden eine Gentransfertechnologie, die auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs eingesetzt wird.

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2 Kommentare zu „Hoffnung aus Finnland: Nasenspray gegen Corona“

  1. Pingback: Corona-Update | Tarja Prüss

  2. Pingback: Was der Moderna-Impfstoff mit Finnland zu tun hat – Claudias Helsinki

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