Rauma ist eine der ältesten Städte Finnlands. Die gesamte Altstadt (Vanha Rauma) mit rund 600 Holzhäusern ist UNESCO-Weltkulturerbe. Über 300 Jahre kein Brand – für eine Stadt rein aus Holz eine absolute Seltenheit.
1442 erhielt Rauma die Stadtrechte. Die Häuser, die allesamt historische Namen tragen, weisen teilweise reich verzierte Fassaden auf. Der verwinkelte Grundriss geht auf das Mittelalter zurück. Während andere Holzhausviertel in Finnland meist Feuersbrünsten zum Opfer fielen, ist die Altstadt von Rauma seit 1682 von Bränden verschont geblieben und daher außergewöhnlich gut erhalten.
Rauma – alte Holzstadt
1991 wurde sie daher in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Heute ein belebtes Wohn- und Geschäftsviertel mit über 600 Einwohnern.
In der Heilig-Kreuz-Kirche am Rand der Altstadt zeigt mir eine freundliche ältere Dame die Besonderheiten. Franziskaner haben sie um 1520 erbaut. Der Kirchturm wurde 1816 angebaut und diente Seefahrern als Orientierungspunkt. Die ältere, Ende des 15. Jahrhunderts errichtete Dreifaltigkeitskirche wurde beim Stadtbrand von 1640 zerstört. Ihre Ruinen sind aber bis heute erhalten.
Rauma mit eigener Sprache
Eine Besonderheit von Rauma ist der Dialekt bzw die eigene Sprache. Ein nicht zu verstehendes Gemisch aus Finnisch, Schwedisch, Englisch und anderen Sprachen, die Seemänner aus aller Welt nach Rauma brachten.
Von den knapp 40.000 Einwohnern von Rauma sprechen nur noch wenige diese Sprache. Aber sie sind doch irgendwie stolz drauf. Auch darauf, dass sie sich alle mehr oder minder kennen.
Einbrecher haben hier einen schweren Stand, erzählt man sich augenzwinkernd. Die Ganoven würden sich wundern, dass man sie so schnell erwischt. An der guten Polizeiarbeit läge das nicht…
Bekannt ist die Stadt auch für seine Klöppelspitze. So wundert es gar nicht, dass es hier einen Handarbeitsladen neben dem anderen gibt.
Künstler und Architekten haben mit Erfolg den mittelalterlichen Charakter der Stadt bewahrt.