In Rovaniemi ist ja jeden Tag Weihnachten, jetzt – in der Weihnachtszeit – ist normalerweise Hochsaison. Doch die Coronakrise ist zugleich eine Tourismuskrise. Aufgrund der Pandemie sind die Besucherzahlen um 90 Prozent zurückgegangen. TUI hat alle Reisepakete von Großbritannien und Irland nach Lappland storniert. Für die Menschen in Lappland bedeutet das enorme Einschnitte, aber auch Schlittenhunde und Rentiere sind bedroht.
200 Millionen Euro Verluste
Klar kann man das magische Winterwunderland weiterhin so anpreisen, als wäre nichts geschehen. Doch viele Solounternehmer, Hotelbetreiber, aber auch Betreiber von Huskytouren, Motorschlittenausfahrten oder Polarlichtreisen stehen an der Klippe zur Pleite. Egal, ob Touristen kommen oder nicht, Rentiere und Hunde brauchen trotzdem jeden Tag Auslauf und Futter.
Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Region. Die Stadt Rovaniemi hat zwar die üblichen Sicherheitsmaßnahmen eingeführt: Gesichtsmasken, Handdesinfektionsmittel und Social Distancing. Das nützt nur nicht viel, wenn wegen Reisebeschränkungen viele nicht kommen können. Alle Charterflüge von Großbritannien und Irland wurden storniert, das ist für die gesamte Region ein harter Schlag. Laut einer Umfrage der Lappland Tourism Industry Association unter Tourismusunternehmen wurden bereits zwei Drittel der Buchungen für die Weihnachtszeit storniert.
„Wir schätzen, dass wir – vielleicht über die Weihnachtsreisen – 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verdienen. Und wenn wir uns die Einnahmeverluste im Tourismus in Rovaniemi ansehen, dann kommen wir auf einen Verlust von rund 200 Millionen Euro, was sehr viel Geld ist“, sagt Sanna Kärkkäinen, die Geschäftsführerin von „Visit Rovaniemi“.
Vieles ist ungewiß, daher rechnen die Tourismusverantwortlichen nicht damit, das normale Reisen vor Herbst 2021 möglich sein werden.
Hilfsprojekte für Schlittenhunde
In finnisch Lappland gibt es schätzungsweise 65 bis 70 Hundeschlittenunternehmer mit 5.000 bis 7.000 Hunden, die vor allem für Schlittensafaris eingesetzt werden.
Damit arbeitslose Schlittenhunde nicht im schlimmsten Fall weggegeben oder getötet werden müssen, haben der Unternehmer Ville Wallenius und der Stand-up-Comedian Jean-Eric „Zaani“ Chaumentin – beide aus Oulu – ein internationales Hilfsprojekt initiiert. Futtermittelhersteller haben ebenfalls angekündigt, Futter zu spenden.
Darüberhinaus kann man auch Pate für einen Hund oder ein Rentier werden.
Hier einige Möglichkeiten für Patenschaften
- Harriniva Safaris: https://harriniva.fi/en/adopt-a-husky/
- Kittilä all Huskies: https://allhuskies.fi/
- Hetta Huskies: https://hettahuskies.com
- Die Möglichkeit, ein Rentier zu adoptieren, gibt es schon länger. Dabei geht es zugleich darum, das traditionelle Leben der Sami in den nordischen Ländern am Leben zu halten: Adopt a rendeer foundation.
Ein Schlittenhund bringt 2.400 Euro Umsatz
Neben Schlittenhunden arbeiten auch Rentiere und Pferde im Tiertourismus. Zusammen erwirtschaften die Tiere einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro pro Jahr. Der Umsatz von Hundeschlittenunternehmern beträgt etwa zehn Millionen pro Jahr, das hat eine Umfrage der Universität Lappland ergeben.
Demnach erzielt ein einzelner Schlittenhund einen durchschnittlichen Umsatz von 2.400 Euro pro Jahr. Der Hund fängt ungefähr im Alter von einem Jahr an zu arbeiten und seine Karriere dauert oft bis zu zehn Jahre. Ein Rentier oder Pferd generiert fast das Doppelte des Umsatzes, aber ihre Ausbildung ist länger und die Karriere kann kürzer ausfallen.
Sicheres Lappland
Lappland hat für Gäste eine eigene Seite aufgelegt: Sicher nach Lappland:
Mehr InfosAuf den Weihnachtsmann ist Verlass
Der Weihnachtsmann will trotzdem für alle da sein. Deswegen schickt der Joulupukki in der Vorweihnachtszeit persönliche Videobotschaften in die ganze Welt hinaus. Wer also seine Lieben mit einem einzigartigen Gruß vom Weihnachtsmann höchstpersönlich überraschen möchte, kann sich bis zum 29. November bewerben.
Das funktioniert so: Einfach eine persönliche Botschaft an einen geliebten Menschen schreiben und an den Weihnachtsmann schicken. Er wählt dann rund 80 aus und nimmt sie auf. Anfang Dezember werden diese Videos dann auf dem YouTube-Kanal von Visit Finland veröffentlicht.
Am 11. Dezember um 19 Uhr ist er auf dem Instagram-Kanal von Visit Finland live, um mit den Menschen aus aller Welt reden zu können. Und man kann sich sogar für ein privates Einzelgespräch mit dem Weihnachtsmann bewerben.
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