Rastplatz an einem See in Finnland ©Foto: Tarja Prüss

Teuer? Oder nicht?

Wie sieht es aus mit den Lebensmittel Preisen in Finnland?

Lebensmittel sind teuer, Alkohol unbezahlbar – das behauptet fast jeder, der noch nicht in Finland war, über Finnland. Doch stimmt es wirklich? Hier meine Einkaufsliste von heute:

  • 280 Gramm Samisches Knäckebrot  – 3,19 Euro
  • 6 Eier – 3,09 Euro
  • 350 Gramm samischer Gouda – 5,35 Euro
  • 500 Gramm Trinkjoghurt – 1,39 Euro
  • 6 Pflaumen – 1,62 Euro
  • 1 Karjalan Piirakka – 0.59 Euro
  • 1 Korvapusti (Pulla) – 1,49 Euro
  • 12 x 0,33 l Lapin Kulta (Bier) – 15,70 Euro
  • 180 Gramm Chips – 3,34 Euro
  • 275 Gramm Fazer Lakritz – 3,95 Euro

Der Supermarkt hat übrigens täglich (!) geöffnet: Montag bis Sonntag: 9 – 21 Uhr.

Lebensmittelpreise in Finnland liegen also teilweise leicht über den Durchschnittspreisen in Deutschland. Manches scheint aber auch günstiger als in D-land.

Klar, Alkohol im Lokal ist teurer als im Supermarkt. Für ein Bier 0,4 l zahlt man da dann schon mal 6,80 Euro oder 7,50 Euro. Das mag auf den ersten Blick teuer erscheinen. Doch wer schon mal in Helsinki geparkt hat, weiß, wie schnell sich Preise dann doch wieder relativieren: Parken in Helsinki.

Außerdem gibt es „Happy hour“ in vielen Lokalen. Da können die Getränke dann schnell sogar billiger sein als in Deutschland.

Mittagessen kann man übrigens ziemlich günstig, weil die meisten Restaurants Mittagsbuffett anbieten. Da kann man sich dann für rund 10 Euro den Bauch vollschlagen. Zusätzlich gibt es gratis Wasser und Kaffee. Ach ja: beim Essen erwartet niemand,…

11 Kommentare zu „Teuer? Oder nicht?“

  1. Auf den ersten Blick unverschämt teuer!
    In Relation zu unseren Lebensmittelpreisen:
    10 Eier aus Bodenhaltung ersteht man bei uns beispielsweise für 2,69 Euro,
    6 Pflaumen kosten etwa 50 Cent.

    Es wäre nun interessant zu wissen, um wieviel höher die Einkommen
    in Finnland sind?
    Dann sieht die Rechnung möglicherweise ganz anders aus!

      1. War ja wieder klar, dass Frauen weniger verdienen als Männer, wenn’s auch nur die ‚Mustermanns‘ sind… Wieso ist die Welt so männerzentiert; es gibt doch weniger davon?!?!

        1. .. weil die wenigen Frauen, welche an die Macht kommen, keinerlei Anstalten unternehmen, etwas daran zu ändern?
          ..weil immer noch zu viele Frauen ihre Söhne zu Machos erziehen?
          Natürlich gibt es noch viele andere Gründe!

          Bei vernünftiger Interpretation müsste gleicher
          Verdienst bei gleicher Arbeit zum Selbstverständnis von Gleichberechtigung gehören. Auch als Menschenrecht.
          Da sich Vernunft nicht erzwingen lässt, müsste
          ein entsprechender Gesetzestext verabschiedet
          und die Einhaltung strikt kontrolliert werden.
          Es gibt Vorschläge dazu……von Männern.

          Laut der jüngsten Wahlanalyse haben 5 % mehr Frauen als Männer Merkel gewählt.
          Sorry – aber es sind nicht nur die Männer schuld.

  2. Was bitte sind „Maulschellen“ (Pulla)? Sind das die gelockten Chips, die aussehen wie Nudeln, die Du gestern abend gefuttert hast? Und was sind Karjalan Piirakka? Da findet der Gockel-Translator überhaupt nix dazu, ist quasi sprachlos…

    Also 6 Eier aus Bio-Haltung kosten hier um die 3 Euro, also gleich. Bei Bier brauchen wir keinen Vergleich, schon gar nicht in Dosen, meine Liebe!!! (Hüstel hüstel)
    Knäckebrot kostet bei uns etwa die Hälfte, ist dann allerdings nicht samisch, sondern dänisch…

    Bei den Pflaumen sind wird natürlich im Vorteil, die wachsen hier umme Ecke, da ist es klar, dass sie viel viel billiger sind. Und außerdem ist Saison für Pflaumen und Zwetschgen – da hinkt der Vergleich natürlich ein wenig.

    Trinkjoghurt – keine Ahnung, was sowas bei uns kostet. Da muss ich jetzt im Supermarkt mal die Augen offen halten und tatsächlich nachsehen…

    Als dann: Guten Appetit!

  3. Korvapusti – hefeteigdinger mit Zimt u Zucker u kardemon…mmmhh.
    Piirakka sind piroggen, so Art Taschen mit verschiedenen Füllungen, Reis meistens und dann Eibutter oben drauf. Lecker!

    1. Ah, Piroggen; die hab ich ja selber schon gemacht! Auch mit Reis, Schinken und noch was drin. Und Eipampe oben drauf! Wirklich lecker… 🙂

  4. das ist alles scheißteuer.
    6 Pflaumen für 1,62.
    Habe gerade 10 kg gekauft direkt beim Bauern für 8 €.
    Bioeier 10 Stück mittelgroß 3,30€. Chips kauft man nicht sind eh zu teuer, macht man selber.
    l
    Kuß
    Norbert

  5. Die Frage war „Teuer? Oder nicht?
    Auf den 2. Blick sieht das Ergebnis moderat aus.

    Lässt man Discounter wie Aldi oder Lidl außen vor und
    schaut sich die Preise bei Tengelmann oder Edeka an – oder man achtet
    mehr auf Qualität – werden die Unterschiede erheblich kleiner.
    Mein ehemaliger Biobauer verlangt inzwischen für ein Ei 65 Cent, Gemüse
    ist innerhalb eines Jahres um 30 % teurer geworden.
    Knäckebrot aus Dänemark oder Schweden ist billiger, wohlschmeckende
    Bio-Frühstückseier können sogar teurer sein.
    Der Gouda-Preis passt, wenn die Qualität stimmt, Trinkjoghurt habe ich nicht gefunden.
    Obst ist verständlicherweise teurer.
    Bei frischen Backwaren scheinen die Preise sogar kleiner, Chips könnten
    gleich sein, Fazer Lakritz hat sowieso überall seinen Preis.
    Beim Bier weicht allerdings des Sängers Höflichkeit. Wie heißt es doch so schön:
    „In der Not trinkt der Teufel das Weihwasser.“
    Gerstensaft aus Dosen oder Plastikflaschen ist daher völlig in Ordnung!
    Für Dosenpfand kriegst du ja hoffentlich 3 Euro zurück. :)

    Die Preise muss man zur Klärung der Frage selbstverständlich in Relation zum Einkommen setzen. Und dazu den Index für den Kaufkraftstandard.
    Danke für die rasche Info zum aktuellen Einkommen.. :)
    Wegen der Durchschnittseinkommen und Lebenshaltungskosten der Finnen/Innen habe ich verlässliche Zahlen beim Politischen Bildungswerk gefunden, allerdings sind diese schon 4-5 Jahre alt.
    Das Ergebnis ist sehr überraschend für mich:
    Das „mediane Nettoäquivalenzeinkommen“ in Finnland war im Jahr 2008 um 2.400 Euro höher als bei uns, hohe Sozialtransfers inklusive.
    (Das ist im skandinavischen Vergleich wenig, bei Norwegen sind es 15.000.)

    Dieses höhere Durchschnittseinkommen kommt nur zustande, weil aufgrund eines höheren Bildungsstandards in Finnland fast alle Frauen ganztags beschäftigt sind.
    Warum Männer trotzdem mehr verdienen als Frauen, kann ich nicht nachvollziehen.
    Ich hatte geglaubt, die Finnen wären da schon einen Schritt weiter als wir.
    :-(

    Vergleicht man den KKS (Index für den Kaufkraftstandard), so liegt Finnland im Jahr um 700 Euro schlechter als wir.
    Wenn man nun bedenkt, dass die Mieten in Finnland höher als bei uns sind – ich konnte das zunächst gar nicht glauben, weil ich auf München fixiert bin, wo eine Studentenbude mehr kostet als ein Haus mit Garten im Hunsrück – so erklärt sich der leicht geringere KKS.

    Rechnerisch ist die finnische Kaufkraft für Lebensmittel also nur wenig kleiner, ein völlig überraschendes Ergebnis:
    Also „nicht zu teuer“.

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