Vor mehr als 30 Jahren stand ich hier schon mal – ganz stolz – und es wurde ein Foto gemacht, wie ich das Schild berühre: Der Beweis, dass ich am nördlichen Polarkreis = Napapiiri war.
Damals mit Mama, Papa, Bruder und Schwester. Jetzt steh ich wieder da. Allein. Nicht mal jemand, der ein Foto von mir machen könnte.
Trotzdem ist es auch jetzt ein gutes Gefühl. Irgendwie ist dieser Punkt, diese Linie schon was Besonderes. Eine Markierung.
Hier endet die gemäßigte Klimazone und beginnt das Polargebiet. Ab hier gibt es die Polarnacht – die Finnen haben dafür das schöne Wort Kaamos – und den Polartag.
Im Winter geht hier für mindestens einen Tag (mit zunehmenden Breitengraden mehr) die Sonne nicht auf, im Sommer dagegen scheint die Mitternachtssonne – also die Sonne sinkt nicht unter den Horizont.
In Nuorgam, Finnlands nördlichstem Zipfel, bleibt die Sonne für mehr als 70 Tage am Horizont, praktisch den ganzen Sommer lang. Und eben auch umgekehrt!
In der Polarnacht bleibt es innerhalb der Polarkreise aber nicht notwendigerweise dunkel, da wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäe die Sonne trotz Polarnacht sichtbar ist. Zudem ist die Polarnacht nirgends so dunkel, dass man durchgehend Sterne am Himmel sehen würde. Es herrscht weitgehend Dämmerung – weil die Sonne nur wenig unter dem Horizont bleibt.
Ich bin gespannt auf Kaamos…
Ach, das ist wirklich ergreifend! So was kenne ich auch…
Aber Dein „Selbstbild“ ist gut geworden, so hast Du den Beweis noch einmal erbracht…